Termine Bärenfels
  
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Geschichte

Geschichtliches zum Kurort Bärenfels

 

Entstehung

Als offizielles Gründungsjahr wird das Jahr 1503 angenommen. Bärenfels hat seinen Namen nicht von dem hier früher ansässigen Raubtier, sondern von seinen Gründern den Herren der Burg und Herrschaft Bärenstein, die sich früher Bernstein schrieben. Zwischen 1546 und 1559 erhielt Hans von Bernstein bei einer Aufteilung der Herrschaft Bärenstein "etliche Dörfer und Wälder an der Weißeritz, dieselben zu einem Rittergut vereinigte und sich daselbst das Schloß Bärenfels erbaute."

 

Rittergut

Als erstes wurde auf frisch gerodetem Boden der Rittersitz als Gutshof mit Herrensitz gebaut. Vermutlich war er mit den damals üblichen Viehstallung versehen. Das Vieh wurde auf die Waldweide getrieben. Vom Gut aus wurden die in der Nähe des Hofes angelegten Felder und die Wiesen an den Hängen und im Pöbeltal bewirtschaftet. Hier wurde auch das bei großen Jagten in Mengen erlegte Wild gesammelt. Von hier aus wurde auch die bald an Wichtigkeit zunehmende Verwertung der Holzbestände geregelt. Diese Funktion hat der Gutssitz heute noch in Form das staatlichen Forstamtes Bärenfels. Es ist davon auszugehen, daß der Hof des Rittegutes in seiner Form der damals angelegten weitgehend entspricht. Er wird beherrscht von dem großen aus zwei Bauteilen verschiedenen Alters zusammengesetzten Wohnhaus. Das Wohnhaus hebt sich durch sein hohes, steiles Schieferdach hervor. An den Wetterseiten im Obergeschoß ist es mit Brettern verkleidet. Im Erdgeschoß birgt es mehrere Räume mit wuchtigen Wölbungen, die heute die Forstverwaltung beherbergen. Links neben dem Wohnhaus steht ein Turmhäuschen mit einem Dachreiter auf einem Krüppelwalmdach. Die kleine Glocke stammt aus dem Jahr 1741. Der Hof Bärenfels war der Sitz einer kleinen Grundherrschaft, hauptsächlich zwischen Weißeritz und Pöbelbach gelegen, zu der außer Bärenfels mit seinem Rittergut von rund 1.000 Acker (~ 550 ha) die "Pertinenzen Dorf Schellerhau, die Eule und Zinnkluft (zwei Bergbauanlagen im oberen Gebiet des Saubaches) mit dem Dorfe Kipsdorf sowie der Hütten und Pochwerke an der Pöbel" gehörten.

 

Bevölkerung

Der Bedarf an Arbeitskräften für die Forst- und Landwirtschaft gab den Anstoß zur Anlage eines Dörfleins, jener Häuserzeile, die an der westlichen Seite der gegenüber dem Haus „Bernföls“ nach Schellerhau zu ansteigenden Straße heute noch erkennbar ist. Im Jahre 1564 nennt das Landessteuerregister „die Gärtner zum Bernfels“, zählt sie zwar noch zu Schellerhau, gibt aber doch die Gewißheit, dass eine kleine Siedlungsgruppe bald nach der Gründung des Rittergutes vorhanden gewesen ist. Matthias OEDER benennt und zeichnet auf der um 1589 vollendeten Karte des Amtes Altenberg „6 heuslein“ auf der Höhe, dazu im Weißeritztale an der Einmündung des Salzleckenbaches ein „buchwergk“ (=Erzpochwerk), unterhalb davon „Albrechts von Bernstein bret mul“, die bis ins 20. Jahrhundert hinein betriebene Bärenfelser Mühle, und etwas weiter abwärts eine spurlos verschwundene Mühle. 1618 zeichnet ZIMMERMANN auf seiner Mappa schon die Reihe der 9 Häuser. In seiner Grundanlage ist Bärenfels demnach als Gutshof mit Häuserzeile auszufassen; seine Flur besteht von Anfang an aus großen Gutsblöcken und sehr kleinen, meist streifenartigen Feldstücken (Flurparzellen). Nach seiner geschichtlichen Entwicklung stellt es den Typ einer Spätsiedlung durch Waldkolonisation dar. Auf Rittergutsboden angesetzt, hatten die vornherein gutsuntertänigen, fronpflichtigen „Gärtner“ nur die jeweils an ihre Hütten angrenzenden Grasgärten zugeteilt erhalten, mit der Erlaubnis, ihr Vieh mit dem des Gutes zusammen zur Weide in den Wald treiben zu lassen. Ihre Viehhaltung konnte somit nur gering sein. Außerdem bot sich ihnen gelegentlich die Möglichkeit, als Tagelöhner, Holzfäller oder Köhler für das Rittergut zu arbeiten. Sie standen also in weitgehender Abhängigkeit von der Gutsherrschaft, selbst wenn Frondienste ihnen nur in mäßigem Umfang auferlegt wurden, wie die am 21.03.1733 vorgenommene Erneuerung eines alten Erbregisters aufweist: Im Laufe eines Jahres hatten alle neun Häusler mit ihren Familien zusammen 20 Mähtage, 80 Tage des Sichelns oder Rechens, gegen geringe Entlohnung Handlangerdienste bei etwaigen Bauarbeiten auf dem Gute zu leisten und schließlich „Botschaft zu laufen“, wozu im besonderen Fall vielleicht auch das verbringen der Jagdbeute gerechnet wurde. Ihre Berufsarbeit war hart, der Verdienst äußerst gering, die Lebenshaltung infolgedessen überaus dürftig, so dass auch fleißig die Früchte des Waldes gesammelt werden mußten. Der Mangel an eigenen Feldern machte Getreidezufuhr von außen, namentlich von Böhmen her, nötig. Stockte sie, etwa im Winter, bei Mißernten oder bei kriegerischen Verwicklungen, so zogen Hunger und Elend in die ärmlichen Hütten ein. Wiederholte Klagen über die Kärglichkeit der Landausstattung bewirkten erst in der Zeit der Frondienstablösungen, dass jeder der neun Garteninhaber gegen Barzahlung einen Streifen der Hirschwiese an der Ostseite der Straße und einen weiteren an der „faulen Pfütze“ südöstlich vom Spitzberg – zusammen etwa zwei Scheffel (=55a) – von der staatlichen Forstverwaltung abgetreten erhielt. Die auffällig gebrochene Form dieser letztgenannten Flurstücke rührt daher, dass jeder Käufer ein Stück vom feuchten und eine anderes vom trockenen Gelände nehmen mußte. Auf der Flurkarte von Bärenfels fällt die eigenartige Schmalheit der Gemeindeflur (38 ha ohne das Rittergut) auf. Sie erklärt sich aus dem geringen Raum auf dem schmalen Riedel. Die Einschnürung in der Mitte aber ergibt sich aus dem Heranreichen des besonders unfruchtbare und steile Hänge bildenden Quarzporphyrs das Spitzberges. Die Ansätze bei der Hirschwiese und bei der Faulen Pfütze stammen aus nacheinander erfolgten Rodungen. Im Dreißigjährigen Krieg mit seinen Plünderungszügen und Pestseuchen starb das Dörfchen, wie das benachbarte Niederpöbel, völlig aus. Nach einem Bericht des Kantors Julius SCHMIDT wohnten 1701 erst wieder zwei Tagelöhner, ein Zaunknecht, ein Flurschütze und ein Holzschläger hier. An der Böhmischen Straße war dazu ein Anwesen entstanden, das 1672 die Schankberechtigung erhielt und noch heute der Gasthof des Ortes ist. Acht Jahre später baute man dem „reutenden Förster des Bärenfelser Forstreviers“, dessen Amtssitz von Hermsdorf hierher verlegt worden war, ein geräumiges Wohngebäude, das jetzige „Alte Forsthaus“. Wohl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermehrte sich Bärenfels um einige forsteigene Anwesen, darunter die Kleinbauernstelle, die jetzt als kirchliches Erholungsheim u.a. den Diakonissinnen der Erholung dient. 1814 waren 10 Häuser mit 85 Einwohnern, 1864 15 „Gärtner- und Häuslerwohnungen mit 111 Bewohnern vorhanden. 1945 erreichte die Einwohnerzahl mit ca. 500 den Höchststand. Es waren viele Flüchtlinge aus Ostpreussen, Pommern, Ungarn und aus dem nahen Dresden hinzugekommen. Einige von ihnen leben noch heute in Bärenfels. Sommerfrischen- und Ausflugsverkehr seit den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, dann auch der Wintersport und die leichtere Verbindung mit der Großstadt Dresden durch die Vollendung der Weißeritztalbahn (1883) veränderten Bild und Wirtschaft des Ortes vollständig. Das stille, mühsam vegetierende Dörfchen wurde zum Kurort, dessen ständige Einwohnerzahl wesentlich durch das Personal der Fremdenheime anwuchs. 1905 wurde das Kurheim „Kaiserhof“ gebaut. Ein jüngerer Siedlungsansatz ist der um die Bärenfelser Mühle. In der DDR wurden neue Häuser hauptsächlich am Südausgang des Ortes gebaut. Kurz vor und nach der politischen Wende 1990 wurden wieder vermehrt neue Häuser in Baulücken im Ort gebaut. Seitdem wurden viele Häuser liebevoll renoviert. Bärenfels ist Aufgrund seiner schönen Lage ein bevorzugter Wohnort. So gibt es so gut wie keine leerstehenden oder unbewohnten Häuser. Lediglich das ehemalige Kurheim „Kaiserhof“, was zwischenzeitlich FDGB-Heim „Max Niklas“ und „Sachsenhof“ hieß wartet mit seinen Nebengebäuden seit der Wende vergeblich darauf aus dem Dornröschenschlaf erweckt zu werden. Ansonsten erwartet Bärenfels auch heute seine Gäste in stilvollen Restaurants und Pensionen und ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

 

Flurnamen

Aufschlussreiche Einblicke in die naturgegebenen, kulturgeschichtlichen, wirtschaftlichen und volkskundlichen Verhältnisse eines Gebietes können uns überlieferte Sonderbezeichnungen für gewisse Geländeteile, die Flurnamen im weitesten Sinne, geben. Für Bärenfels seien neben den schon behandelten folgende betrachtet: südöstlich vom Spitzberg liegt die „Faule Pfütze“, eine Örtlichkeit, in der sich zeitweilig infolge trägen Abflusses Wasser ansammelt, die aber schließlich durch eine Seitenader des Salzleckenbaches entwässert wird. In der allmählich sich herausbildenden Senke schließt sich bezeichnenderweise der jetzt bewaldete Flurteil „Nasse Wiese“ an. Die ebenfalls aufgeforstete „Kunswiese“ dürfte mit ihrem Namen auf eine bergbauliche Anlage hinweisen, die sich am nahen Lindenhofe befand. Am Nordfuß des Spitzberges und südöstlich davon an der Straße nach Schellerhau finden sich die „Räume“ oder „Räumeriche“, mundartlich „Reimerche“. Das sind Flurteile, die noch nach der Hauptsiedlungszeit durch Ausräumen, durch Roden, gewonnen wurden. Die „Alte Vieh treb“ (Viehtreibe) gewährte die Möglichkeit, das Vieh aus der Waldhutung am Spitzberg an die an der Freiberger Wand zu führen. Die Namen von sieben während des 17. Jahrhunderts im engeren Ortsbezirk gemuteten, aber unbedeutend gebliebenen Erzgruben sind bis auf einen, den der „Glaskopf Fundgrube“ (Glaskopf=gediegenes Eisen), vergessen. Die

 

Böhmische Straße

Die Böhmische Straße läßt sich vom Nordböhmischen Becken her über Zaunhaus, Rehefeld, Schellerhau nach Bärenfels verfolgen. Von dort zieht sie sich über den Hofehübel in Richtung Dippoldiswalde weiter. Die genaue Streckenführung verrät heute keine Karte mehr, so dass wir nicht wissen, ob sie über Schmiedeberg Anschluß an die Hochwaldstraße gewann oder bei Naundorf auf die alte Straße von Frauenstein stieß. Heute stellt das Wegstück zwischen Bärenfels und Niederpöbel einen beliebten Wanderweg dar, der mehrmals Ausblicke in die Täler der Roten Weißeritz und des Pöbelbaches freigibt. Von der Böhmischen Straße aus gelangt man leicht zu Klotzes Grab am Hofehübel, der Ruhestätte eines Forstmannes. Eine gewölbte Grabplatte erklärt mit ihrer Inschrift, dass hier „der am 28. November 1864 im Jagdhaus Bärenfels entschlafene K. S. Oberforstmeister und Floß-Oberaufseher Heinrich Maximilian von KLOTZ...“ begraben liegt. Mit ihm ging die lange Reihe der im Erzgebirge tätigen Forst- und Flößereibeamten zu Ende.

 

Zinnstraße

Der Name Zinnstraße erinnert auf den lange Zeit wichtigsten Wirtschaftszweig im Erzgebirge, dem Bergbau, speziell dem Zinnerzbergbau. Auf die Straßenzüge kam es bei bei der Beförderung von Erzen und Holzkohle für die Schmelzhütten an. In der anderen Richtung waren die Straßen für den Abtransport des weiterverarbeitungsfähig ausgeschmolzenen Zinns erforderlich. Der Name „Zinnstraße“ für diesen Weg zu den Hütten muß schon ziemlich lange bestehen. Auf den Karten taucht er allerdings erst spät auf. Z.B. auf der topografischen Karte von Sachsen im Maßstab 1:25.000 erst 1910. Heute bewahrt die Benennung nur noch ein 500m langes Wegstück. Es setzt unterhalb des Gasthofes schräg gegenüber dem Ende des Forstbergweges an, begann jedoch früher, wie auf Balthasar ZIMMERMANNs „Mappa des Gutes Bernfels“ (1618) erkennen läßt, weiter bergwärts und erreicht den Boden des Pöbeltals knapp 1km über der Wahlsmühle am Schlaghübel. Über den weiteren Verlauf der Straße ist wenig überliefert. In einem Aktenstück des Schellerhauer Gemeindearchivs von 1849 wird ein Weg von Bärenfels nach Schellerhau und Altenberg als die sogenannte Zinnstraße bezeichnet. Diese fand wohl den Anschluß an den in einzelnen Teilen ebenso benannten Wegzug über Hartmannsdorf, Oberbobritsch, Weißenborn nach Freiberg. Ihren genauen Verlauf geben die Karte des Amtes Altenberg von 1692 und die TRENKMANNSCHE des gleichen Bezirkes von 1725 an. Unser kurzes Straßenstück könnte dann einem zeitweilig benutztem Seitenweg jener bekannten Zinnstraße zugehören. Diese ist zu unterscheiden von der „Alten Zinnstraße“ südlich von Schellerhau. Wenig östlich von unserer Zinnstraße verläuft der „Wandweg“ an dem steilen Hang des Pöbeltales entlang, hier „Freiberger Wand“ genannt. Er durchschneidet den „Freiberger Hau“, ein Waldstück, dessen Waldbestand Albrecht von Bernstein zu einem Teil 1593 „zu verkohlunge vor die Freibergischen Hütten“, zu einem anderen Teile 1594 „an die Freibergischen Bergwerke“ zum Selbstschlagen verkaufte. Weiter oben kommt der „Mittelweg“ heran, der auf der Mappa von 1618 „Pfaffensteig“ oder „Nauer (=neuer) Weg“ heißt.

 

Sichelweg

Es ist nicht bekannt, ob der Name des Sichelweges oder der Sichelbrücke zuerst entstanden ist. POPP gesteht dem Flußübergang das höhere Alter zu, indem er den Alten Steinweg darüber hinwegführt und den Sichelweg als 1618 noch nicht vorhanden annimt. Auch das Flurkroki zeigt den Ansatz des Weges, aber nicht die Fortsetzung bis zur Brücke. Das zur Namensgebung benutzte gemeinsame Bestimmungswort kann den Ursprung der Benennung im Schwung der Wegführung oder in der nicht seltenen Form der ursprünglichen Brücke suchen lassen.

 

Bärenstraße

Die Bärenstraße stellt jetzt für Fahrzeuge die Hauptverbindung von Bärenfels zum Weißeritztal und damit zur Bundesstraße 170 dar. Ihr Name ist jungen Ursprungs und auf dem Flurplan der Jahre um 1840 noch nicht vertreten. Damals und gewiß schon seit alter Zeit führte in das Tal der Steinweg, der unmittelbar vom Stufenweg (Himmelsleiter) abzweigt und ziemlich steil am Hang abwärts jetzt bis zur Sichelbrücke verläuft. Noch vor einem Jahrhundert überschritt er allerdings den Lauf der Weißeritz ungefähr 200m oberhalb der Bärenfelser Mühle auf einer nicht mehr bestehenden Brücke. Heute bezeichnet man als Steinweg aber auch den Weg vom Parkplatz in Richtung Kipsdorf, der dann nach einer 180- Grad-Kurve in Bärenfels-Tal die Weißeritz quert und in die Bundesstraße 170 mündet.

 

Spitzberg

Nur vom Nordhang her bietet sich der Spitzberg in Form eines gleichmäßig zugespitzten schönen Kegels dar. Als „Härtling“ aus Teplitzer Quarzporphyr, der durch Verkieselung, die von Klüften ausging, besonders fest geworden war, widerstand er der erosiven Zerschneidung, die ihn von den zusammenhängenden Quarzporphyrdecken von Bärenburg (Tellkoppe) und Schönfeld (Rennberg) isolierten. An seinem Nordhang ist unter dem Gipfel ein regelrechter Blockstrom aus scharfkantigen Bruchstücken ausgebildet, der im Volksmund auch „Steinmeer“ genannt wird. An seine Nordwest- und Südostflanke lagern sich oberkarbone Konglomerate, die an der von Schönfeld her aus dem Pöbeltal heraufsteigenden Straße aufgeschlossen sind. Von der Schneise aus, die bei der Wegkreuzung des Gipfels nach Westen gerichtet ist, sieht man Frauensteins Burgruine, Schloß und Kirche als imposante Bergkrönung die Wälder überragen. Von dem 1985 an der Nord- und Ostseite des Berges geschaffenen Kahlschlag ergeben sich schöne Ausblicke auf das Steinmeer, die Tellkoppe, Kipsdorf, das Tal der Roten Weißeritz, Oberkipsdorf, den Hofehübel und das Pöbeltal. Allerdings wächst dieser Kahlschlag langsam wieder zu, so dass diese Ausblicke seltener werden und vielleicht irgendwann wieder historisch sind.

 

Hofehübel

Der zwischen Kipsdorf und Bärenfels sich im Gneis erhebende granitische Hofehübel wurde nach dem Bärenfelser Rittergut, dem „Hof“, benannt. Sein Name bezeichnet außerdem ein größeres Waldgebiet, das mit dem Wirken des Oberforstmeisters KRUTZSCH un engem Zusammenhang steht. In der Forstabteilung 66e errichtete man ihm zum Gedächtnis 1952 einen gewölbten Stein mit der Aufschrift „Oberforstmeister Hermann KRUTZSCH, dem genialen Förderer der vorratspfleglichen Waldwirtschaft zum ehrenden Gedenken“. Über das Wirken dieses Forstmannes unterrichtet uns Felix FUNKE (1954) in einer Arbeit über die „Bärenfelser naturgemäße Waldwirtschaft“.

 

Auf der Mappa von ZIMMERMANN (1618) heißt der Hofehübel einfach „Vfm Hübel“. Sein höchster Punkt (692,1m) liegt in dessen hinterem Teil. Das dem Obersachsen und dem Bewohner des östlichen Mitteldeutschlands ziemlich geläufige Wort „Hübel“ bezeichnet einen Hügel. Als mäßige Erhebung erscheint dieser Geländeteil auch von Bärenfels aus; nach West und Ost aber fällt er steil um 110 bis 150m nach den Tälern des Pöbelbaches und der Roten Weißeritz ab. An den mit Mischwald aus Nadelbäumen, Rotbuchen und Bergahornen bestandenen Hängen streben die Fichten mit kräftigen, kerzengeraden Stämmen zum Licht. Die alten, mächtigen Tannen vom Wandweg, die leider in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts gefällt werden mußten, werden noch übertroffen durch den Riesenwuchs mehrer Fichten am unteren Osthang nach dem Eintritt des Steinweges von der Bärenfelser Mühle in den Wald. In dieser Zeit ragte der gewaltigste Stamm 51m empor und hatte in Brusthöhe einen Umfang von 3,60m. Im Jahr 1958 wurde eine noch um 2-3m höhere Fichte gefällt, deren sichtbare Schnittfläche im Stock 1,40x1m betrug.

 

 Büttners Höhe

Früher hieß diese Erhebung, jedenfalls nach einem ehemaligen Besitzer oder Anlieger, der Büttnerhübel, als einstiger Besitz der Gemeinde Schellerhau auch das Gemeindeholz. Auf der Mappa von Bärenfels (1618) ist an seiner Stelle der "Schiltsacher Hau" eingetragen, wahrscheinlich eine Rodungsbezeichnung nach einer Person, die von "Scheller Hau" unterschieden soll; eine Siedlung hat sich aus dieser Abholzung nicht entwickelt.

 

Rotwasser

Das Rotwasser, auch Salzlecke oder Salzleckenbach, entspringt einer reichlich spendenden Quelle auf den moorigen Wiesen unterhalb der Schellerhauer Kirche und mündet nach nur 2km langem Lauf, aber einem Gefälle von rund 160m (1m auf 12,5m Laufstrecke) bei der Sichelbrücke in die Weißeritz. Der Name Rotwasser kann mit ehemaligem Eisenbergbau am Lindenhof zusammenhängen; der andere rührt von einer Wildfutterstelle her, nach dem auch der früher am oberen Lauf genutzte Schihang kurz "die Salzlecke" genannt wurde. Heute dient der Bach als Vorfluter für die Kläranlage des Hotels Stephanshöhe. Mit dem geplanten Bau einer biologischen Kläranlage in Schellerhau wird dieser Bach hoffentlich wieder sauber und klar sein. Im 18. Jahrhundert galt er als eines der fischreichsten Gewässer in Sachsen und war Brutfluß für Forellen.

 

Das Bärenfelser Forstrevier

KRUTZSCH übernahm das rund 2.900ha große Bärenfelser Revier 1929, das zwei Jahre vorher mit dem von Rehefeld zusammengeschlossen worden war. Höhenlage, Klima und geologische Verhältnisse dieses großen Gebietes sind sehr differenziert. Im Rehefelder Anteil liegt die Durchschnittshöhe bei 750m, steigt aber am Hemmschuh zwischen Moldau und Rehefeld bis auf 845m an. Der Bärenfelser Teil ist durchschnittlich nur 650m hoch und fällt sogar bei Schmiedeberg am Niederen Brand bis auf 460m ab. Der Teil Rehefeld weist 176 Tage mit Nachtfrost und 1.047mm langjähriges Mittel im Niederschlag auf, davon 404mm in der Vegetationsperiode Mai-August. Im Bärenfelser Teil dagegen gibt es 118 Nachtfrosttage und 918 bzw. 378mm Niederschlag. Der allgemeine Mangel an Wärme (Jahresmittel 5°C) ist wachstumshemmend. 11 Ausgangsgesteine, verschiedene Gneise, Quarzporphyr, Phyllit, Granit, Nephelinbasalt und Hornblendeschiefer, stellen eine unterschiedliche Bodenfruchtbarkeit und damit verschiedenwertige Standorte der Wälder her. Als diese Wälder kurfürstlicher Besitz waren, bestand hier noch ein gesunder, natürlicher Mischwald aus Tanne und Fichte oder aus Tanne, Fichte, Buche, untermischt mit Bergahorn, Esche, Rüster, Linde, Kiefer und Birke. Die Buche herrschte mehr im Rehefelder, die Tann mehr im Bärenfelser Revier vor. Reinbestände der Hauptvertreter gab es nicht. Nicht unwesentlich ist zu wissen, dass damals die Gebirgsbauern ihr Vieh fast ausschließlich im Wald weideten. Der aufkommende Bergbau forderte einen steigenden Bedarf an Holz. Sogar Freiberg deckte seinen Bedarf zeitweilig aus dem Bärenfelser Revier, so dass der Wald nach und nach „überlichtet“ wurde, aber noch seinen Mischwaldcharakter behielt. Um 1830 begann man mit der Umwandlung in fast ausschließlich Fichtenreinbestände, um den steigenden Holzbedarf der Bevölkerung und der zunehmenden Gewerbe zu befriedigen. 1880 wurde die Forstwirtschaft in die staatliche Finanzwirtschaft einbezogen. Der Wald wurde zur „Holzfabrik“. Bei Schnee- und Windbrüchen, bei spezifischem Insektenbefall und nicht zuletzt durch die starke Luftverschmutzung durch die Böhmische Braunkohle im vorigen Jahrhundert waren die einheitlichen Bestände leicht der Vernichtung anheimgegeben. Heute versucht man wieder Mischwälder aufzubauen. Kahlschläge werden heute ebenso vermieden wie Monokulturen. Von dem Waldsterben in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts besonders im Kammgebiet ist heute kaum noch etwas zu sehen. Nach dem ersten Weltkrieg hatte schon 1921 bis 1926 der Oberforstmeister REUND versucht, durch starke Einschränkung des Kahlschlages und durch verstärkte Durchforstung Wandel und Besserung in die Waldwirtschaft des Bärenfelser Reviers zu bringen. Als Hermann KRUTZSCH die Reviere übernahm, stellte er sich von Anfang an das Ziel, einen naturgemäßen, leistungsstarken, betriebssicheren und nachhaltigen Wirtschaftswald zu gestalten. Er erheilt für seine Versuche ein Waldgebiet von rund 170ha zugestanden. Es waren die Abteilungen 61-67 nordwestliche der Oberförsterei am Hofehübel. Ferner kam noch der „Spitze Berg“ mit den Abteilungen 73, 74 und 78 südwestlich von Bärenfels hinzu. Darüber hinaus wandte KRUTZSCH seine vorratspflegliche Wirtschaftsweise seit dem Beginn seiner Tätigkeit auf das ganze von ihm verwaltete Revier an. Seine Wirtschaftsprinzipien hat er sich nach und nach selbst erarbeitet, da theoretische Unterlagen und praktische Beispiele nur aus einem Forstrevier bei Zerbst, also aus dem Niederland und für ausgesprochenen Kiefernwald vorlagen. KRUTZSCHs Grundsatz war, dass ein „naturgemäßer Wirtschaftswald der horst-, gruppen- und truppenweise ungleichaltrige und gemischte Wald aus standortgemäßen Holzarten und Rassen in qualitativ bester Verfassung und Vorratshöhe“ sei. Alle Maßnahmen, die zum Aufbau eines solchen Waldes führen, werden unter dem Namen „naturgemäße Waldwirtschaft“ zusammengefasst. Hauptholzart im Bärenfelser Revier, aber nicht in Reinbeständen, blieb die Fichte. Da sie ein flachwurzelnder Waldbaum ist und nur die oberste Bodenschicht ausnutzt, zielte KRUTZSCH auf einen Mischwald, der aus Holzarten mit verschiedenen Wurzelsystemen bestand. Am Hofehübel wuchs so ein idealer Wald aus Buchen, Tannen, Fichten und Bergahornen heran. Allerdings droht die Buche teilweise die vorherrschende Holzart zu werden. Auf entsprechenden Standorten traten Esche, Lärche, Douglasie hinzu, während sich die vom Forstmann nicht geschätzten Weichhölzer Birke, Espe und Eberesche natürlich verjüngten. Auf trockenen Kuppen bevorzugte KRUTZSCH eine Höhenkiefer-Lärchen- Bestockung, auf anmoorigen Lagen Fichten-Ebereschen-Moorbirken-Bestockung und in frischen Bachtälern Edellaubholzmischwald. Für Kammlagen ist eine nicht schnee- und windbruchgefährdete Rasse nötig. KRUTZSCH versuchte, diese seine Ziele durch regelmäßige Ausmerzung alles Schlechten, Untüchtigen und nicht Vererbungswürdigen und durch Schaffung eines gesunden, leistungsstarken Jungwuchses zu erreichen. Es gelang ihm, schon nach wenigen Jahren den Saatgutbedarf aus eigenen einwandfreien Beständen zu decken. Es sei nicht verschwiegen, dass KRUTZSCH von Anfang an vor großen Schwierigkeiten stand, um den ihm vorschwebenden Mischwald aufzubauen. Auch sind in der Waldwirtschaft, deren voller Nutzen sich erst im zweiten Menschenalter erweisen kann, in fünfundzwanzig Jahren keine endgültigen Ergebnisse zu erwarten. Dennoch konnte nach knapp 40 Jahren schon von sichtbaren Erfolgen gesprochen werden. Die Bäume besaßen gute Kronenbeschaffenheit, genügend Saat- und Pflanzgut stand zur Verfügung und im Winter 1952/53 kamen fast keine Schneebrüche in Nestern vor, während in benachbarten Revieren erhebliche Bruchschäden zu verzeichnen waren. Maßgeblich für die naturgemäße Waldwirtschaft ist der Grundsatz, trotz höchster, über dem Zuwachs liegender Umlage keine reinen Kahlschläge durchzuführen. Dafür erfolgt einzelstammweise Entnahme nach dem Grundsatz: „Das Schlechteste fällt zuerst, das Bessere wird erhalten.“ Ein weiterer nicht unwesentlicher Bestandteil der Vorratspflege war bei KRUTZSCH die Bodenpflege. Durch die Auflockerung der Bestände und den Anbau von Mischhölzern ist es möglich, dass sich entgegen dem nur mit Nadeln bedeckten Boden des dichten reinen Fichtenwaldes eine artenreiche Flora mit Himbeere, Brombeere, Farn, Hainrispengras, Brennessel und Waldziest ansiedelt, die mit verschiedenartigem Laub einen wertvollen Humusboden erzeugt. Als KRUTZSCH bei seinem Dienstantritt 1926 auch jedes Wegschaffen des Reisigs aus dem Wald verbot, brachte ihm diese Maßnahme zunächst viele Feinde unter der Bevölkerung ein. Aber die bodenbedeckende und nach und nach verwesende Nadelstreu beeinflußte günstig die Entwicklung der Bodengase, des Wasserhaushaltes und des Nährstoffkreislaufes. Eine ausreichende Pilz- und Bakterienflora entwickelte sich zusehends. Seit 1953 hat man außerdem eine ausgiebige Großflächenkalkung vorgenommen. Besonderes Augenmerk schenkte KRUTZSCH auch dem Wiederanbau der Tanne. Schon vor 200 Jahren wurde festgestellt, dass in unseren Nadelwäldern die Tanne, die ja in Sachsen und Thüringen den Nordrand ihres natürlichen Verbreitungsgebietes bildet, immer seltener wurde. Die Gründe dafür waren mannigfaltiger Art: Hitze und Trockenheit, starke Winterfröste, Insektenschädlinge, wie Tannenlaus und Tannentriebwickler, Hallimaschbefall, aber auch Rauchschäden und waldbaulich falsche Behandlung führten zum Tannensterben. Auch das Wild beteiligte sich an diesem Vernichtungswerk. Im Bärenfelser Revier waren 1931 nach H. MEYER im Teil Rehefeld große Flächen völlig tannenfrei, während besonders in Bärenfels noch eine Tannenbeimischung in alten Mischbeständen zu finden war, die aber nur 0,3% des Holzbodens betrug. KRUTZSCH zielte auf einen Anteil von 25% hin. Deshalb blieb jetzt jede Alttanne, die noch einen grünen Ast besaß, erhalten. Daher fand man als wohldurchdachte Ausnahme von dem Prinzip der Ausmerzung des Schlechten neben gut bekronten und vollkräftigen auch viele kränkelnde und schütter aussehende, meist schwachkronige Tannen. Der verstärkte Tannenbau wurde durch den Kriegsausbruch und durch die Nachkriegswirren fast vollständig zu nichte gemacht. Die Zäune, mit mit denen die Jungtannen unbedingt vor Wildverbiß geschützt werden müssen, gingen fast völlig durch Diebstahl und Zerfall verloren. Auch Christbaum- und Schmuckreisigdiebstahl vernichteten die Tannenbestände. Nach MEYERs Berechnungen dadurch ein Verlust von 115.000 Mark. Von den bemerkenswerten 12 Alttannen standen allein 4 im Bärenfelser Revier: Die 220 Jahre alte „Krutzschtanne“ in Abteilung 66e mußte im Februar 1959 gefällte werden. Sie brachte 12 Festmeter Derbholz. Ähnlich erging es der „Wandwegtanne“ in Abteilung 61f, die nach den ausgezählten Jahresringen sogar 300 Jahre alt war. Heute befinden sich 9.200ha Wald im Forstamtsbereich Bärenfels. Die Bewaldung unseres Gebietes ist mit 39% überdurchschnittlich. Heutige Bewirtschaftungsziele sind neben einem guten Betriebsergebnis die Schutzleistungen und Erholungsleistungen des Waldes. Dazu erfolgt ein langfristiger Umbau mit Erhöhung des Laubholzanteils und der Schaffung von naturnahen, mehrschichtigen, ungleichaltrigen Mischbeständen. Bereits 13% der Landeswaldfläche sind mehrschichtige Mischbestände. Beim Forstamt Bärenfels befindet sich ein Aboretum (Sammlung einheimischer Pflanzen und Gehölze) sowie eine forstwirtschaftliche und geschichtliche Ausstellung.

 

Zahlen über Bärenfels

Einwohner:

1598: 4 Häusler # 1834: 110 Einw.  # 1871: 149 Einw. # 1890: 162 Einw.

1910: 223 Einw. #  1925: 301 Einw. # 1939: 338 Einw. # 1946: 506 Einw. # 1962: 517 Einw.

1991: 318 Einw. # 1992: 314 Einw. # 1994: 334 Einw. # 1995: 342 Einw. # 1999: 312 Einw. # 2005: 304 Einw.

Gesamtfläche: 276ha

Landwirtschaftliche Nutzfläche: 28ha

Ackerwertzahl: 22

Meereshöhe der Flur: 550 (Beginn des Bahnsteiges) -749,2m (Spitzberg)

Eckdaten zum Klima: Mittlere Jahrestemperatur: 5,4°C Mittlere Temperatur Mai-Juni: 12,2°C Mittlerer Jahresniederschlag: 970mm Mittlerer Niederschlag Mai-Juni: 305mm Klima

Die Wärmemittel erhöhen sich nach Nordosten zu und die Niederschlagssummen verringern sich. Hang- und Hochlagen sind gegenüber Tallagen begünstigt. Im Winter fließen kalte Luftmassen ab, bei Hochdruckwetterlagen strahlt die Sonne länger ein. Hoch über dem Dunstbereich der Niederungen und fern von Industrieabgasen gelegen, zeichnet sich das Osterzgebirge allgemein durch viel winterlichen Sonnenschein aus. Zusammen mit der oft vorhandenen, dauerhaften Schneedecke eignet sich das Osterzgebirge gut für Wintersport, vor allem die vielen gespurten Loipen laden zum Schilanglauf ein. Eine Klimatische Sondererscheinung sind die "Böhmischen Nebel", aus dem erhitzten nordböhmischen Becken aufsteigende und sich über den Kamm herüberwälzende Luftmassen, die im Winter oft genug durch Stephanshöhe und Spitzberg geteilt werden und Bärenfels mit Sonnenschein versorgen, während die Ortschaften ringsum im dichten Nebel versinken. Weiter sind fönartige Fallwinde bei von Süden strömender Luft und durch Stau von Nordwesten her hervorgerufene dauerhafte Aufwende zu erwähnen.

 

Entwicklung seit 1990

Mit Zusammenbruch des DDR-Regimes machte sich auch in Bärenfels Aufbruchstimmung breit. Seit 1990 wurde sehr viel investiert. So erhielten die meisten kommunalen Straßen einen neune Belag. Die Straßenbeleuchtung wurde fast vollständig erneuert. Fast im gesamten Ort sind Fußwege entstanden. Im Kurpark, an der Uhr und an vielen anderen Stellen wurde viel gemacht. Viele Häuser wurden renoviert und es entstanden gemütliche Gaststätten und Pensionen. Nachdem die Bärenfelser versucht haben Ihre Trinkwasserversorgung in Eigenregie weiterzubetreiben, wurden sie vom Umweltministerium regelrecht gezwungen in den Trinkwasserzweckverband Weißeritzgruppe einzutreten: Das Recht auf kommunale Selbstverwaltung wurde zwar nicht abgesprochen, aber jegliche Förderung der erforderlichen Modernisierungsmaßnahmen wurde vom Sächsischen Umweltministerium abgelehnt. Inzwischen hat Bärenfels dadurch wohl mit einen der höchsten Wasserpreise in Deutschland. Es wurde eine komplett neue Wasserleitung gebaut, die vom Trinkwasserspeicher Altenberg gespeist wird. Eingemeindung nach Altenberg Am 01.01.1999 endete die Selbstständigkeit der Gemeinde Bärenfels nach fast 500 Jahren. Die vom Freistaat Sachsen geforderte Mindesteinwohnerzahl war nicht gegeben. Die mehr oder weniger zwangsweise Eingemeindung nach Altenberg war von den meisten Einwohnern und vom damaligen Gemeinderat nicht gewollt. Viel mehr wäre es wohl sinnvoll gewesen, arbeitsaufwändige Aufgaben, wie Meldewesen oder Kämmerei zu zentralisieren und die politische Selbstständigkeit zu erhalten. So schlau war man schon in der DDR und das wird wohl ein Grund gewesen sein, warum dies in neuer Zeit nicht mehr so gewollt war. Am 09.11.1998 19:00 Uhr wurde im Knappensaal Altenberg der Eingliederungsvertrag feierlich durch den Bürgermeister von Bärenfels, Herrn Behrenz, und den Bürgermeister von Altenberg, Herrn Kirsten, unterzeichnet. Nach einer gewissen Zeit der Annäherung gibt es inzwischen eine recht gute Zusammenarbeit mit der Stadt Altenberg. Es wird weiterhin versucht Bärenfels zu unterstützen und weiterzuentwickeln, wenn auch in letzter Zeit das eine oder andere Detail aus dem Blickfeld geriet. Die Feuerwehr hat in den letzten Jahren eine erfreuliche Entwicklung genommen und gestaltet neben ihrem Dienst alljährlich das Parkfest, das Maibaumsetzen und eine Sonnenwendfeier im Kurpark aus. Der Verein KulturGeschichteBärenfels hat sich sehr für die Restaurierung des Bärenfelser Glockenspiels eingesetzt. Dies ist auch gelungen und das Kleinod spielt wieder täglich schöne Melodien. Weiterhin bekannt ist das Osterzgebirgische Puppentheaterfestival, was seit 2004 auf einer alten Tradition des Puppenspiels aufbauend, mit zunehmendem Erfolg jedes Jahr im Oktober stattfindet. Diese Festival wird vom Verein KulturGeschichteBärenfels und dem Gasthof Bärenfels organisiert.

 

Teilweise aus "Werte der deutschen Heimat" Band 7 und 8 mit vielen Ergänzungen und Verbesserungen.